Evidenz

Das Herzstück erfolgreicher Teams ist die Kommunikation.1 Mesmer-Magnus und DeChurch (2009) führten eine Meta-Analyse durch, die 72 Studien zusammenfasste und zusätzliche empirische Belege für die Bedeutung des Informationsaustauschs (d.h. der Kommunikation) für eine effektive Teamleistung lieferte.2 Einfach definiert ist Kommunikation „der Austausch von Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger.“1

Wirksame Kommunikation wird durch Instrumente, wie z.B. Protokolle für den Austausch von Information und geschlossene Kommunikationsschleifen erreicht. Die Austauschprotokolle sind Prozesse, welche die Kommunikation systematisch strukturieren, um die Darbietung und das Erinnern der Information zu erleichtern.3 Geschlossene Kommunikation ist der Prozess der Bestätigung des Empfangs von Informationen und der Klärung mit dem Absender der kommunizierten Nachricht, dass die empfangenen Informationen mit den ursprünglichen, beabsichtigten Informationen übereinstimmen.4 Im Wesentlichen ist es der Prozess der Bestätigung und Gegenprüfung von Informationen auf ihre Richtigkeit. Dieser Kommunikationsstil fördert die Fähigkeit, sicherzustellen, dass das gesamte Team gemeinsame Ziele, Erwartungen, Einschätzung und Planausführung hat.5

Zweifelsohne ist Kommunikation eines der wichtigsten Definitionsmerkmale erfolgreicher medizinischer Teams und einer qualitativ hochwertigen klinischen Versorgung.6 Tatsächlich ist die Kommunikation im Kontext der Gesundheitsversorgung besonders wertvoll, da kein einzelnes medizinisches Fachgebiet oder keine einzelne Disziplin alle Bedürfnisse eines Patienten erfüllen kann und es daher notwendig ist, dass die Teammitglieder miteinander kommunizieren.7 In einer Studie wurde festgestellt, dass die Kommunikation einer der wichtigsten Faktoren für die Verbesserung der klinischen Wirksamkeit ist.8 Einfach ausgedrückt, „Mangel an Kommunikation schafft Situationen, in denen medizinische Fehler auftreten können.“9

Die Nutzung der von TeamSTEPPS® bereitgestellten Kommunikationswerkzeuge verbessert die Kommunikation sowie andere grundlegende Teamprozesse und -zustände, wie z.B. Teamstruktur, Führung, Situationsüberwachung und gegenseitige Unterstützung. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verwendung der von TeamSTEPPS® bereitgestellten Kommunikationswerkzeuge und -strategien wiederholt sowohl die Teamarbeit als auch relevante Ergebnisse verbessert hat.10

Zum Beispiel:

  • Weaver, et al.,11 zeigten eine Zunahme der Nutzung von Handoffs, SBAR, Call-outs und Rückfragen nach dem Training und berichteten über verbesserte Ergebnisse im Operationssaal.
  • Riley, et al.,12 konzentrierten sich auf SBAR und Closed-Loop-Kommunikation und berichteten von verbesserten perinatalen Ergebnissen und einer verbesserten Sicherheitskultur.
  • Deering, et al.,13 berichteten über eine verringerte Rate von Nadelstichverletzungen und Medikations- und Transfusionsfehlern und nannten die Verwendung von SBARs, Call-outs, Rückfragen und Übergaben als Faktoren, die zu einer Verminderung von kritischen Ereignissen in Bezug auf Patientensicherheit beitragen.

Insbesondere schrieben diese Autoren den Übergaben einen größeren Einfluss zu als den anderen Kommunikationsmitteln und -strategien zusammen. Tatsächlich hat die Bedeutung eines strukturierten Übergabeverfahrens zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den Teammitgliedern während der Übergänge in der Pflege in der gesamten Literatur Unterstützung gefunden.14-18

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kommunikation eine entscheidende Fähigkeit der Teammitglieder ist, welche für eine effektive Teamarbeit erforderlich ist. Teammitglieder mit effektiven Kommunikationsfähigkeiten können:
• Genaue und vollständige Informationen in klarer und prägnanter Weise kommunizieren.
• Informationen aus allen verfügbaren Quellen abrufen.
• Die Informationsbedürfnisse anderer Teammitglieder leicht vorhersehen und mit ihnen teilen.
• Status-Updates bereitstellen.
• Die erhaltenen Informationen überprüfen.

Literatur

  1. Salas E, Wilson KA, Murphy CE, et al. Communicating, coordinating, and cooperating when lives depend on it: tips for teamwork. Jt Comm J Qual Patient Saf 2008;34(6):333-41.
  2. Mesmer-Magnus JR, DeChurch L. Information sharing and team performance: a meta-analysis. J Appl Psychol 2009;94:535-46.
  3. Herschel RT, Nemati H, Steiger D. Tacit to explicit knowledge conversion: knowledge exchange protocols. J Knowl Manag 2001;5(1):107-16.
  4. Baker DP, Salas E, King H, et al. The role of teamwork in the professional education of physicians: current status and assessment recommendations. Jt Comm J Qual Patient Saf 2005;31(4):185-202.
  5. Salas E, Rosen MA, Burke CS, et al. The wisdom of collectives in organizations: an update of the teamwork competencies. In: Salas E, Goodwin GF, Burke CS, eds. Team effectiveness in complex organizations: cross-disciplinary perspectives and approaches. New York: Taylor and Francis Group; 2009. p. 39-79.
  6. Nijhuis BG, Reinders-Messelink HA, de Blécourt ACE, et al. A review of salient elements defining team collaboration in paediatric rehabilitation. Clin Rehabil 2007;21(3):195-211.
  7. Ellingson LL. Communication, collaboration, and teamwork among health care professionals. Communication Res Trends 2002;21(3):3-21.
  8. Flin R, Fletcher G, McGeorge P, et al. Anaesthetists’ attitudes to teamwork and safety. Anaesthesia 2003;58(3):233-42.
  9. O’Daniel M, Rosenstein AH. Professional communication and team collaboration. In: Hughes RG, ed. Patient safety and quality: an evidence-based handbook for nurses. Rockville, MD: Agency for Healthcare Research and Quality; 2008. AHRQ Publication No. 08-0043-CD.
  10. Mayer CM, Cluff L, Lin WT, et al. Evaluating efforts to optimize TeamSTEPPS implementation in surgical and pediatric intensive care units. Jt Comm J Qual Patient Saf 2011;37(8):365-74.
  11. Weaver SJ, Rosen MA, DiazGranados D, et al. Does teamwork improve performance in the operating room? A multilevel evaluation. Jt Comm J Qual Patient Saf 2010;36(3):133-42.
  12. Riley W, Davis S, Miller K, et al. Didactic and simulation nontechnical skills team training to improve perinatal patient outcomes in a community hospital. Jt Comm J Qual Patient Saf 2011;37:357-64.
  13. Deering S, Rosen MA, Ludi V, et al. On the front lines of patient safety: implementation and evaluation of team training in Iraq. Jt Comm J Qual Patient Saf 2010;37(8):350-6.
  14. Gakhar B, Spencer AL. Using direct observation, formal evaluation, and an interactive curriculum to improve the sign-out practices of internal medicine interns. Acad Med 2010;85:1182-8.
  15. Johnson JK, Barach P. Patient care handovers: what will it take to ensure quality and safety during times of transition? Med J Aust 2009;190(11 Suppl):S110-2.
  16. Clarke CM, Persaud DD. Leading clinical handover improvement: a change strategy to implement best practices in the acute care setting. J Patient Saf 2011;7(1):11-8.
  17. Mistry K, Jaggers J, Lodge AJ, et al. Using Six Sigma® methodology to improve handoff communication in high-risk patients. In: Henriksen K, Battles JB, Keyes MA, et al., eds. Advances in patient safety: new directions and alternative approaches. Vol. 3: Performance and tools. Rockville, MD: Agency for Healthcare Research and Quality; 2008. AHRQ Publication No. 08-0034-3. Select for more information. Accessed August 20, 2013.
  18. Chu ES, Reid M, Schulz T, et al. A structured handoff program for interns. Acad Med 2009;84:347-52. Quelle: AHRQ (ins Deutsche übertragen und adaptiert).

Quelle: AHRQ (ins Deutsche übertragen und adaptiert).